Die Gesellschaft stellt sich vor

Ein erster Hinweis auf die Gesellschaft findet sich in der Zugordnung 1864, damals unter dem Namen Hain- und Mühlwegstraße. Im Laufe der Jahre änderte sich häufiger der Name, bis man sich 1950 auf Männergesellschaft Hain-Strasse. einigte.

Festansprache des Bürgers Günter Bäumner zum 125jährigen Jubiläum der Fahne der Männergesellschaft Hainstraße am 5. Juli 1997:

Sehr geehrte Jubiläumsgäste, liebe Bürgerinnen und Bürger der Männergesellschaft Hainstraße!

Viele haben sich an den Vorbereitungen für dieses Fest beteiligt und sich um das gute Gelingen des 125. Fahnengeburtstages bemüht. Lassen Sie mich auch meinen Beitrag leisten, indem ich Sie zu einem historischen Rückblick einlade. Erwarten Sie aber bitte keine Geschichte des Grenzgangsfestes und auch keine Geschichte der Männergesellschaft Hainstraße. Beides habe ich an anderer Stelle schriftlich dargestellt. Heute soll unsere 125 Jahre alte Fahne im Mittelpunkt stehen.

Ich muß in meinem Rückblick noch weitere acht Jahre zurückgehen, um darauf hinzuweisen, daß unsere Gesellschaft, so wie andere, erstmals in der Zugordnung des Grenzgangsfestes 1864 erwähnt wird. Von Fahnen der einzelnen Gesellschaften war damals allerdings noch nicht die Rede, und auch die Altersgenossinnen unserer Fahne belegen mit ihrer Jahreszahl, eben 1872, daß sie die ältesten sind.

Stolz weht die Flagge, schwarz-weiß-rot umrahmt, laut Aufschrift zum erstenmal beim Grenzgangsfest des Jahres 1872, also vor 125 Jahren, unserer Gesellschaft voran. Eineinhalb Jahre vorher war das zweite deutsche Kaiserreich gegründet worden, und die Reichsverfassung hatte Schwarz-Weiß-Rot zu den Reichsfarben erklärt, einer Kombination der Farben Preußens, Schwarz-Weiß, mit dem Rot der Hansestädte. Zwei gleichaltrige Fahnen sind wirkliche Trikoloren, also aus gleich breiten Streifen in den damaligen Reichsfarben zusammengesetzt, so die der MG Galgenberg und der Burschenschaft Ludwigshütte.

Unsere hat eine schwarz-weiß-rote Umrandung, und die der MG Oberstadt ist in Rot und Weiß gehalten und hat auf der einen Seite einen schwarzen Rand. Im übrigen begnügt sich bei unserer Fahne die innere weiße Fläche mit der Aufschrift „Gestiftet von den Bewohnern der Hain- und Mühlwegstraße" und auf der anderen Seite mit der Angabe der Jahreszahl. Letztere ist ein Beleg für ihr Alter und der Anlaß zu unserem heutigen Fest.

Was unsere Fahne vor ihren Alterskameradinnen auszeichnet, ist die Tatsache, daß sie im kommenden Jahr noch grenzgangstauglich sein wird, während die anderen 125jährigen - zum Teil schon vor etlichen Grenzgängen - durch neue ersetzt werden mußten.

Leider existieren keine Aufzeichnungen über die damaligen Festvorbereitungen, aus denen zu ersehen wäre, wer die Fahne entworfen, genäht und beschriftet hat. Auch erfahren wir nichts über die Fahnenstange und das zum Tragen notwendige Bandelier. Was sie gekostet hat und wie die Kosten aufgebracht worden sind, bleibt ebenfalls unbekannt.

Bis zum nächsten Grenzgang dauerte es 14 Jahre, er fand erst 1886 wieder statt. Unsere Fahne hatte das Konfirmandenalter erreicht, als der Grenzgangsverein das schwarz-weiß-rote Banner anschaffte, das von da ab jedesmal dem Grenzgangszug vorangetragen wird. War es der lange Zeitraum von 1872 bis 1886, oder war die Aufbewahrung unsachgemäß?

Jedenfalls heißt es im Protokoll vom 14. Juli 1886: „Zur Bestreitung und Deckung der zu renovierenden aus dem Jahre 1872 in Verwahrsam gehabten Fahne und 3 nicht mehr vorgefundenen Schärpen" waren pro Bürger mindestens 30 Pfennig zu erheben. Das ist ein weiterer Beleg für das Alter der Fahne.

Über die Grenze getragen und begleitet haben unsere Fahne damals die Bürger Wilhelm Leydecker, August Cyriax und Carl Schmidt. Am 15. August, wenige Tage vor dem Fest, werden einige Bürger, zum Teil recht honorige sogar, wie Landrat Seybert, Reallehrer Harff, der Oberförster Jäger und Kaufmann Burggraf, daran erinnert, doch ihre Zahlungen für die Renovierung der Fahne zu leisten. Und am 28. August, also nach dem Grenzgang, ergeht durch den „Ersten Zugführer", so war der Titel damals, „an die jüngeren Bürger sowie die nach 1872 ansässig gewordenen neuen Bürger das höfliche Ersuchen, ihre Antheilsberechtigung an der Grenzgangsfahne zu erwirken."

Auch 1894 hatte man in der Versammlung das Thema "Fahne" auf der Tagesordnung. Man beschloß am Ende, „die Fahne wenn möglich durch eine gründliche Reinigung wieder so herzustellen, daß dieselbe zum Grenzgangsfeste ohne auseinandergetrennt zu werden, benutzt werden kann." Es liegt darüber eine Rechnung vor von Georg Ludwig Gilbert, auf der es heißt: „Die Fahnenstange gestrichen und Knopf vergoldet 2,- Mark. Für Waschen der Fahne 2,50 Mark, Jahreszahl 1894 aufgeschrieben und Schrift erneuert 3,- Mark." Das waren zusammen 7,50 Mark, für die man in diesem Jahr 30 Liter Bier hätte bekommen können.

Träger und Begleiter waren 1894 Karl Hosch, Wilhelm Ruhl und Adam Thome. Nicht zu belegen ist aus den Protokollen, ob es sich dabei um die zuletzt verheirateten Bürger gehandelt hat.

Es muß aber so gewesen sein, denn 1900 heißt es: „daß in althergebrachter Weise die jüngsten Ehemänner als Fahnenträger füngieren." Und das waren bei jenem Genzgang Carl Gilbert, Carl Basteil und Carl Cyriax, noch ergänzt durch Stellvertreter Carl Zimmermann, alle vier Carl mit „C".

Ein Brauch, der die Fahne in einer anderen Bedeutung dokumentiert, ist aus dem Jahre 1900 erstmals aktenkundig. Es ist von Vereidigungen die Rede, die durch Berühren der Fahne erfolgten. Vereidigungen in dieser Form lassen dann auch den Aufruf verstehen - wörtlich - : „bei dem Fest treu zur Fahne zu stehen." Was die Fahne selbst betrifft, so ist vom Grenzgang des Jahres 1900 zu vermerken, daß - wiederum wörtlich -: „Herr Gilbert in anerkennenswerther Weise das Reinigen der Fahne sowie das Anstreichen der Fahnenstange und das Vergolden des Knopfes gratis besorgt hat." - „Außerdem hat Philipp Plitt ein neues Bandelier gratis gespendet."

Ob bei den bisher behandelten Grenzgängen die Fahne auch auf den Frühstücksplätzen über Gästen geschwenkt wurde und auf diese Weise der Gesellschaft Spenden zuflossen, geht aus den vorhandenen Abrechnungen nicht hervor. Es existiert allerdings für 1900 eine Spendenliste mit 103 Namen und für 1907 eine mit 131 namentlich genannten Spendern. Viele gehörten der Gesellschaft an. Andere waren jedoch nicht dabei und einige sind mit ihrem Wohnort als Auswärtige aufgeführt. Auch heißt es einmal „von unbekannten Personen 12,80 Mark"', das waren immerhin 51 Liter Bier.

1907 erhob man für die „Aufbesserung der Fahne" und die Anschaffung von Schärpen für die Fahnenträger und Führer einen Beitrag von 20 Pfennig. Eine ausgedehnte Diskussion gab es darüber, ob eine neue zusammenschraubbare Stange angeschafft werden solle. Man entschied sich mehrheitlich dagegen und dafür, die alte Stange neu anzustreichen und den Knopf neu vergolden zu lassen. Außerdem erging der Beschluß, den schwarzen Rand zu erneuern und die alten Fransen durch neue zu ersetzen.

In zwei Rechnungen finden diese Renovierungen ihre Niederschlag: Carl Gilbert berechnet 3 Mark und schreibt auf die Rechnung: „Die Grenzgangsfahne aufgefrischt, neue Jahreszahl geschrieben sowie die Fahnenstange gestrichen und Knopf vergoldet". Eine weitere ist von Lina Vomhof und lautet: „Reinigen der Fahne 2 Mark, 6 mtr. Fransen 4,50 Mark, 3 mtr. Stoff 1,30 Mark, Arbeit 2 Mark, zusammen 9,80 Mark". Nicht berücksichtigt wurde damals in der Beschriftung der Fahne die Erweiterung der Gesellschaft um eine weitere Straße. Sie nannte sich nämlich laut Protokollbuch „Männergesellschaft der Hain,- Mühlweg- und Wiesenwegstraße". Für diesen Grenzgang ist zum erstenmal erwähnt, daß unsere mittlerweile 35 Jahre alte Fahne als Schmuck eine Schleife bekam. Malermeister Theodor Plitt stellte dafür in Rechnung: "Eine schwarz-weiß-rote Schleife an die Fahne mit Goldschrift beschrieben zum Grenzgang 1907 5 Mark." Fahnenträger waren 1907 Georg Wehrmann, Ernst Unverzagt und Anton Schwarz, Stellvertreter Richard Kramer.

1914 kam neben dem Antrag auf Reparatur der Fahne auch der Vorschlag eine neue Fahnenstange anzuschaffen. Er verfiel aber der Ablehnung wegen der großen Kosten. Inzwischen hatte sich das Gebiet, aus dem sich unsere Gesellschaft rekrutierte, noch einmal vergrößert. Die erste Einladung ging nämlich an die Bürger der Hain- und Schulstraße, des Mühl-, Wiesen- und Obermühlsweges und der Umkehr. Unsere Fahne hätten die Bürger Huber, Reif, Johann Schmidt und Karl Schmidt gern auch mit der alten Fahnenstange und mit der Jahreszahl 1914 über die Grenze getragen. Aber die Schüsse von Sarajewo, es waren nur zwei im Gegensatz zu dem Gemetzel in den letzten Jahren, lösten am 1. August den Ersten Weltkrieg aus, so daß der für Mitte August geplante Grenzgang ausfallen mußte, den mit Carl Heinzerling ein Bürger unserer Gesellschaft als Bürgeroberst angeführt hätte.

Da wir mit dem nächsten Grenzgang in ein ganz anderes Zeitalter kommen, soll für die bisher behandelten noch einmal erwähnt werden, daß die Versammlungen immer erst um 9 Uhr oder gar um 10 Uhr abends begannen. Die meisten Bürger hatten vorher noch ihr Vieh zu versorgen, denn die Geschäfte, von denen es in der Hainstraße zahlreiche gab, waren bis 8 Uhr offen. Und außerdem badete man sich samstags, auch als es noch keine zentrale Wasserversorgung in unserer Stadt gab. Wegen des späten Anfangs lag das Ende immer erst gegen Morgen.

Der nächste Grenzgang fand bekanntermaßen erst 1928 statt. In der Zwischenzeit war nicht nur die Monarchie mit schwarz-weiß-roter Kaiserherrlichkeit durch die Republik von Weimar abgelöst worden. Die neue Reichsverfassung verfügte auch als Reichsflagge die Farben Schwarz-Rot-Gold in Anlehnung an die Freiheitsbewegung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die damalige Staatsgewalt, im Hinterland durch Landrat Goßmann verkörpert, tolerierte aber beim nächsten Fest die traditionsreichen Fahnen mit den alten Farben. Sie verfügte jedoch, daß dem Festzug die schwarz-rot-goldene Reichsflagge voranzutragen war.

Während 1907 zum erstenmal eine Fahnenschleife erwähnt wird, die aus der Gesellschaftskasse bezahlt worden war, fand 1928 als Novum eine feierliche Überreichung einer solchen durch die Bürgerinnen statt. Einem Dank und Hoch auf die Frauen folgte in der gemeinsamen Versammlung die zweite Strophe der neuen Nationalhymne „Deutsche Frauen, deutsche Treue deutscher Wein und deutscher Sang mögen in der Welt behalten ihre alten guten Klang,"

Ein immer wieder abgelehntes Anliegen wird 1928 endlich Wirklichkeit: Drechslermeister Carl Zimmermann fertigte für 25 Reichsmark eine zweiteilige Fahnenstange mit Knopf an, zu der August Philipp Plitt für 5 Reichsmark einen Überzug lieferte. Vor den Bürgern von Hainstraße, Mühlweg, Wiesenweg, Schulstraße und nunmehr auch Theisenbachstraße, Kiesackerweg und Grünewaldstraße trugen Eugen Nedele, Fritz Seibel und Karl Hillenbrand die Fahne der „Hain- und Nebenstraßen", so der neue Name unserer Gesellschaft. Sie schwenkten sie auch auf den Frühstücksplätzen über vielen Gästen, die dafür der Gesellschaft insgesamt 1.107 Reichsmark spendeten. Bierpreis damals 60 Pfennig.

Es ist auch zu erwähnen, daß die Fahnenträger einheitliche Hüte mit Gemsbart trugen, die Karl Meier für sieben Reichsmark pro Stück geliefert hatte. Bürgeroberst war bei diesem Fest mit Carl Heinzerling ein Bürger unserer Gesellschaft, so wie bereits 1914 vorgesehen.

Unserer Fahne flatterte auch 1935 wieder den Bürgerinnen und Bürgern der Hainstraße voran. Das darf man nicht als Selbstverständlichkeit ansehen. Immerhin waren an die Stelle der 1933 wieder eingeführten alten Reichsfarben Flaggen ganz anderer Art getreten, die bei vielen Gelegenheiten zur Verherrlichung des damaligen Staates gehißt wurden.

An den Grenzgang mit seinem Brauchtum trauten sich die Machthaber jener Jahre nicht heran. Zwar gab es eine Burschenschaft „Zum Spaten" aus den Angehörigen der hiesigen Reichsarbeitsdienstabteilung, und in der Programmfolge gab es beim Volksfest auf dem Seewasem „Deutschen Tanz".

Auch war der Bürgermeister, der in Personalunion Kreisleiter der NSDAP war, kraft Amtes Mitglied im Grenzgangskomitee wie seine Vorgänger auch immer. Auch für dieses Fest sollen noch die Namen derer genannt werden, die in einheitlicher Kleidung, grüne Joppen und Hüte mit Gemsbart, Kosten je 5,50 bzw. 7,50 Reichsmark, die Fahne über die Grenze trugen. Sie mußten aus einem alten Gruppenbild vom Dappesboden ermittelt werden, da das Protokollbuch aus jenem Jahr fehlt. Es waren Willi Gilbert und Robert Plack. Einen vermutlich dritten Fahnenträger zeigt das Photo nicht. Vielleicht weiß es einer der älteren Bürger.

Aus Traum und Nacht", wie es im Lied heißt, ist der Grenzgang nach der durch den 2. Weltkrieg erzwungenen Pause 1950 erwacht. So wie unsere Stadt von Bomben weitgehend verschont geblieben ist, haben auch die Grenzgangsutensilien unserer Gesellschaft die schlimmen Jahre gut überstanden. Probleme gab es beim ersten Grenzgang nach dem Kriege nur mit den Säbeln, die als Waffen 1945 an die Besatzungsmacht abzuliefern waren. Dennoch brauchten unsere Oberen auf diese traditionellen Zeichen ihrer Führer- und Reiterwürde nicht zu verzichten.

So wie schon 1935 mit Carl Leydecker ein Hainsträßer Männerhauptmann war, bekleideten auch 1950, 1956 und 1963 mit Friedrich August Hosch, Wilhelm Wehn und Ernst Cyriax dieses hohe Amt.

1963 stellte die Männergesellschaft Hainstraße, wie die Bezeichnung seit 1950 lautete mit Otto Steber sogar wieder den Bürgerobersten.

Mit dem verkürzten Namen unserer Gesellschaft, eben nur Hainstraße, stellte man die Verbindung her zum ursprünglichen Einzugsgebiet im vergangenen Jahrhundert und zu der Flurbezeichnung „Unterm Hain", mundartlich „Innerm Haa". Gemeint war mit diesem Hain, in anderen Orten auch Hagen oder Hege genannt, ein mit Buschwerk bewachsener Befestigungsgürtel unterhalb der Stadtmauer.

Unsere Fahne hat mit Pate gestanden, als sich die Bürger des Neubaugebietes im Bereich Hasenlauf 1970 von uns trennten und ihre neue Fahne weihten. Es soll auch daran erinnert werden, daß wir für die ersten Grenzgänge nach dem Kriege sechs, sieben oder acht Führer wählen mußten, da die damalige Kopfstärke unserer Gesellschaft dies erforderte.

Mehrere von den Bürgerinnen gestiftete Schleifen schmückten unsere Fahne, als ihr 100. Geburtstag am 8.7.1972, also vor 25 Jahren, am Dappesboden gefeiert wurde. Inzwischen sind drei weitere Grenzgänge ins Land gegangen, 1977, 1984 und 1991, wobei bei dem erstgenannten mit Karl Heinz Schneider und 1991 mit Kurt Kunkel wieder Bürger der Hainstraße Männerhauptmann waren.

Die gute Qualität, der sorgsame Umgang und die sachgemäße Aufbewahrung lassen unsere Fahne wenigstens auch im nächsten Jahr noch einmal als Symbol unserer Gesellschaft dienen. Wenn dann im neuen Jahrtausend an eine Nachfolgerin gedacht werden muß, kann die Diskussion um eine schwarz-weiß-rote oder eine schwarz-rot-goldene Umrandung sicher mit weniger Bewegung geführt werden als in einer unserer letzten Versammlungen.

Heute wollen wir den 125. Geburtstag in fröhlicher Runde feiern. Wir wollen dabei aber auch nicht vergessen, daß nur die nicht von allen Menschen geschätzten Traditionen es waren, die unseren Grenzgang während der unterschiedlichsten politischen Systeme haben überleben lassen.

Und ein sichtbares Zeichen von Tradition ist unsere ehrwürdige Fahne, die uns als stummer Zeuge bis zum heutigen Fest begleitet hat. Möge sie es noch lange tun, damit wir und spätere Generationen ihr noch oft „über Stock und Stein, bei Wind und Wetter" über die Grenze folgen können. Nach den heutigen Feierlichkeiten muß sie zurückkehren in die Truhe im Schloßmuseum, so will es der Brauch. Und erst im Frühjahr 1998 vor dem nächsten Grenzgang wird sie in den Versammlungen wieder der Mittelpunkt sein.

Ich hoffe auf ein frohes Wiedersehen mit Ihnen allen unter unserer ehrwürdigen Fahne beim Grenzgang 1998! Ein Prosit auf den Grenzgang und auf unsere Gesellschaft!

Günter Bäumner

Inzwischen ist unsere Fahne in vier weiteren Grenzgängen, 1998 bis 2019, über die Grenze getragen worden und auf den Frühstücksplätzen über hunderten von Bürgerinnen, Bürgern, Mädchen und Burschen geschwenkt worden. Sie hat damit den 18. Grenzgang seit ihrer Herstellung begleitet und viele Bürger kommen und gehen sehen.

Auch der Verfasser und Vortragende der hier wiedergegebenen Festansprache weilt nicht mehr unter uns. Günter Bäumner verstarb im Jahre 2002.

Die Fahne der Männergesellschaft Hainstraße aber befindet sich immer noch in einem sehr guten Zustand und wird nach einer geplanten Restaurierung wohl auch im Jahre 2026, wenn denn dann, wie wir alle hoffen, ein Grenzgang stattfindet, von den Fahnenträgern der Gesellschaft stolz über die Grenze getragen werden.

Zunächst aber steht im Jahre 2022 die Feier zum 150jährigen Fahnenjubiläum an.

Dr. Eberhardt Deuschle